Mylady,
wenn Sie diese Zeilen lesen, hat sich das Schicksal gegen mich gewandt, gefallen durch die Hand eines irrlichternden Ehemannes, dessen Dichtkunst noch grauenerregender als der Ruf seiner Frau.
Ich will nicht mit Gottes Plänen hadern – und doch – wie schmerzlich der Gedanke, Ihnen, Mylady, niemals offenbart zu haben, wie süß und köstlich Ihre Nähe mir schon immer war. Wie bitter die Erkenntnis, dass meine Lippen nun niemals auf die Ihren treffen können, meine Hände, statt Ihre elysischen Alabasterbrüste zu liebkosen, sich nun in Agonie in mein eigenes fahles Fleisch krallen sollen. Verzeihen Sie meine priapeischen Gefühle, Mylady, doch Ihr gesamter erlesener Körper kann einen Mann wie mich nur rasend machen, und wäre dies der Preis gewesen, so läge ich für Sie schon längst den Krähen zum Fraße. Arabischen Dichtern gleich, möchte ich zu gern jeden einzelnen Körperteil Myladys besingen, Ihren Hals, gleich dem eines Schwans, Ihre Hände feingliedrig und wohlgeformt wie die einer Harfenspielerin, Ihre ganze edle Erscheinung eine Sinfonie aus Damenhaftigkeit und zügelloser Leidenschaft. Jedoch, so scheint es, sollen sich unsere Wege nicht derart kreuzen, und damit kehre ich heim in den Schoß unserer Mutter Erde – und nicht in den Ihren.
Hiermit verbleibe ich mit immerwährendem Verlangen und nehme meine Gefühle für Sie mit ins Grab.
Septimus Hodge