Der Pizzabote am Ende des Universums

“Quartett” im Theater Reutlingen Die Tonne, gesehen von Mike Sperber am 5.5.2011

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Quartett ist zwar Heiner Müllers meistgespieltes Stück, aber dennoch schwierig zu inszenieren: Die langen, hermetischen Textpassagen sind eher Monologe als natürliche Bestandteile eines dramatischen Dialogs. Eine dramatische Handlung zum Text zu finden ist deshalb eine besondere Herausforderung für die Regie.

Die Tonne hat sich trotzdem drangewagt; bei der Premiere gab es viel Licht aber auch etwas Schatten zu sehen.

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The Free Will Theorem

Chloë: Die ganze Zukunft ist total vorprogrammiert wie ‘n Computer – das ist doch 'ne gängige Theorie oder?

Valentine: Das deterministische Universum, ja.

Chloë: Gut. Weil alles, wir eingeschlossen, nur ein Haufen Atome ist, die wie Billardbälle aneinanderklackern.

Valentine: Ja. Es gab mal jemand, Namen hab ich vergessen, um 1820 rum, der behauptet hat, daß man aus Newtons Gesetzen alles vorhersagen kann, was da kommt – das heißt, man bräuchte natürlich einen Computer so groß wie das ganze Universum, aber die Formel würde existieren.

Chloë: Aber es klappt nicht, oder?

Valentine: Nein.

Chloë: Das ist alles nur wegen Sex.

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Kleiner Leserbrief. Ganz im akademischen Umgangston, selbstverständlich.

Kleiner Leserbrief an die London Times, Juli 2011


Ich konnte, angesichts der Medienpräsenz der Diskussion, nicht umhin, ob Byrons angeblicher Beteiligung an einem Duell mit einem gewissen Ezra Chater stutzig zu werden. Ich fühle mich verpflichtet, darauf aufmerksam zu machen, dass jener Chater nicht, wie von Mr. Nightingale vermutet, erschossen wurde.

Mr. Ezra Chater starb 1810 im Einsatz als Botaniker auf Martinique am Biss eines Affen. Eventuell handelte es sich hierbei sogar um ein letztes Exemplar der heute ausgestorbenen Antillenaffen (Xenotrichini aus der systematischen Gruppe der Neuwelt- bzw. Breitnasenaffen, den Platyrrhini), die bis ins späte 18. Jahrhundert auf einige karibischen Inseln beschrieben wurden.

Sicher hingegen ist, dass Chater der Verdienst der Entdeckung der Zwergdahlie „Maria“ (Dahlia Entemophyllon Nanus Maria), einer weiß blühenden, gegenständig gefiedert beblätterten, kleinwüchsigen Dahlienart (die zurecht in den heutigen englischen Gärten weit verbreitet ist) zugerechnet werden darf und die nach seinem verfrühten Tod nach seiner Ehefrau benannt wurde.